Forget App.👤




Jan Philipp Maybach, Verlag lieb dich eU.


Mirya und Pierho leben in einer wilden Ehe. Da streiten sich sich. NatĂĽrlich ist es bald aus. Doch die Heut-Zeit findet Ihnen die Forget App. Auf wunder-baren Wegen werden Sie Ihre Erinnerungen an-ein-ander los. Und kommen auf katholische Pfade. Immer tiefer werden sie in die Mystik gezogen. Und finden sich.


I.

Es waren 10 Grad. Das mag dazu gekommen sein, dass sie sich streiten. Wie immer. In den letzten 10 Tagen. Mirya hatte sich erbeten bei der Yoga-Stunde in Ruhe gelassen zu werden. Sie macht seit einem Jahr bedingungs-los eine Stunde Yoga pro Tag. Hatha Yoga. Das Schwere. Was oft dazu führt, dass Menschen ihre Ich-Grenzen auflösen. Pierho ist aber auch immer nervig. Jetzt sind es die Eier, die sie eingekauft hat. Sie waren braun, aber — nicht — vom Boden. Sondern aus Käfig-Haltung. Das ging gar — nicht. Er meckert Mirya an wie einen Hund. “Du sollst das doch — nicht — tun. Lass das.” Und so weiter. Er hat auch genug von Ihr. Seit sie ein Liebes-Paar sind, darf er — nicht — mehr Fußball spielen. Ja, er hat es aufgegeben. Mirya ist Geschichts-Professorin, und hat von den Herkünften des Fußballs her viele Arbeiten geschrieben. Sie mag die Tatsache — nicht, dass da um die Frauen gespielt wurde. Wer Sieger war, durfte bei den Frauen punkten. Das ist ja wohl tierisch. Sagt sie immer.

So ist es also bei den Beiden. Wo das hinführt ist uns klar. Sie sind — nicht — mehr lange zusammen. Diese Ahnung steigt auch gerade in Mirya auf. Sie denkt, dass es nur noch einen kleinen Funken braucht. Um den gas-gefüllten Luft-Ballon zum explodieren zu bringen. Der Funke fehlt auch Pierho. Er denkt sich, dass die Alte ja wohl kurz vor der Fehler-Überprüfung wie bei einer Daten-Bank steht. Aber mit einigen Schwierigkeiten die Überprüfung abblockt. Er weiß es. Er ist IT-Spezialist. Bei so etwas wird einfach die Daten-Bank neu aufgespielt. Die Daten der Daten-Bank heißt das. Das Programm wird meistens gewechselt. Da er weiß wie wichtig das ist, hat er seinen Code immer so programmiert. Änderungen der Ansprech-Daten-Bank sind im hand-um-drehen gemacht. So sieht es jetzt aus. Er will das Programm wechseln. Pffft macht der Luft-Ballon, und der Zünd-Funke kann an das Gas. “Ich habe Dir gesagt es reicht Pierho. Hier weißt Du was ich mit Deiner Fußball-Kleidung mache? Deiner geliebten. Ich schmeiße sie aus dem Fenster.” Tut sie dann auch. Uiuiui, sie ist ganz schön sauer. Es kommt Eins zum Anderen und Pierho begreift die Welt — nicht — mehr. Er dreht durch. “Was hast Du gemacht. Du alte Sch...”. Er greift sich gerade noch den letzten Atem-Zug, und denkt. Das bringt jetzt auch — nichts. Er geht raus. Ihre Wohnung interessiert mich — nicht. Ein Wunder, dass er überhaupt die Fuß-Ball-Kleidung zu Ihr gebracht hat. Er liebes-bewies Ihr damit wie wichtig Sie für Ihn ist. Jetzt ist es aus. Da ist sie. Die Kleidung. Schnell unter den Arm gepackt. Und nach Haus. Weinen. Dort erst mal weinen. Es ist alles so schlimm. Sie hatten seit 2 Jahren Sex. Und das brachte es wohl dazu, dass die Gefühle doch ziemlich stark sind.


II.

Jetzt half es — nicht — mehr. Das Yoga bringt Mirya — nichts. Sie merkt es. Wie kann sie diesen Typen vergessen. Sie will — nicht — an Ihn denken. Alles riecht nach ihm. Es ist wohl keine Liebe, oder doch? Wieso sieht sie bei wild-fremden Männern plötzlich das Gesicht von Pierho auf der Straße. Es will aus sein. Muss. Sofort. Sie plempert auf Ihrer Morse rum. Irgend etwas will doch geschehen. Da: Forget App. Auch im Liebes-Kummer? Wir haben schon 2 Millionen 5 Schneeflock-Bewertungen. Klick jetzt. Betitelt eine Werbung auf Focus Online ihre Errungenschaft. Schnell drauf. Waaaas? Das gibt es doch — nicht. Genau das was sie gerade braucht. Es sieht ganz einfach aus. Schnell installieren. Jawohl. Sie wird diesen Typen vergessen. Wie sie ja schon den ganzen letzten Monat gesagt hat. Also jetzt. Der erste Klick sagt es. Wann immer Du an die Person denkst oder etwas fühlst. Klicke auf diesen Knopf. Ganz einfach denkt sie sich. Im Moment hat sie Schauer auf dem Rücken. Weil jedes mal wenn die Sonne halb hinter den Wolken her in ihr Zimmer blinzelt. Und der Tee Kukicha auf Ihrem Tisch steht. Hat sie die Berührungen von Pierho auf ihrer Haut. Das war das erste Mal, dass sie sich näher gekommen sind. Und es brauchte immer nur das, um es her-zu-holen. Sie hat also Schauer auf dem Rücken, und drückt auf den Knopf. Weg? Wie können die einfach so weg sein. Die App meldet, dass das jetzt die Eingewöhnungs-Phase war. Und die Genauigkeit ein wenig hoch eingestellt ist. Nach mehreren Betätigungen wird die Daten-Analyse zu leichteren Vorgängen führen. Aha. Denkt Mirya sich. Na dann ist gut.

Auch Pierho ist über Bekannte an die Forget App gekommen. Seit Wochen beklagt er sich, wie das sein kann. Liebe. Wozu soll das gut sein. Das — nicht — einfach abstellen zu können. Die Biologie hat noch keinen Grund für die Liebe gefunden. Wobei Heisenberg sagt auf dem Grund ist immer Gott. Hmmm. Er guckt sie die App genau an. Er wundert sich über die Fortschrittlichkeit dieser App. Sie meldet über GPS den Stand-Ort. Und bezieht Daten von Wetter-Stationen in der Umgebung. Daher weiß sie genau, bei welcher Stimmung etwas auftaucht. Aber er merkt schon, dass bei diesem Abend sie wirkt. Es ist mal wieder dieses leicht bewölkte schummrige Gefühl. Er hat drauf geklickt. Schon ist die Erinnerung an das Kuscheln mit Mirya weg. Wunder. Die Wetter-Daten sind — nicht — das Einzige. Durch Ein-beziehen der AdChoices-Daten weiß die App wie genau Deine Einkaufs-Daten sind im Internet. Ob mit Web oder App. Es ist alles drin. Das Ganze funktioniert wohl über den Google Cookie. Es gibt die Möglichkeit sich mit Facebook oder Google an-zu-melden. Er hat Facebook deaktiviert. Es waren zuviele Bindungen zu Mirya auf dem Ding. Dauernd taucht sie in irgendwelchen Kommentaren auf. Sie hat ihn scheinbar — nicht — geblockt. Er sie ja auch — nicht. Was sollte er mit zusammen-hangs-losen Kommentaren. Falls sie mal kommentiert. Sie sind ja schon irgendwie erwachsene Menschen. Also entschied er sich für Google. Das war alles was die Forget Inc. preis-gab. Na immerhin funktioniert es. Wir IT-Spezialisten wissen was gut ist. Was aber komisch ist. Ich konnte mich doch eben noch erinnern, dass ich etwas über Delphine gelernt habe. Als ich mit Mirya im Aquarium war. Jetzt kann ich mich weder an das Gelernte, noch an Mirya bei der Sache erinnern.


III.

Auch Mirya ist wieder fleißig am klicken. Gerade hat sie in einer Vorlesung im Satz auf Ihrer Morse geklickt. Wozu Professoren alles fähig sind. Sie hatte doch tatsächlich daran gedacht, dass Pierho wieder seine Eier braucht. Die frischen aus Boden-Haltung. Das war so üblich, dass sie diese auf dem Rück-Weg von der Uni mit-brachte. Jetzt stutzte sie aber. Sie hatte doch den Stoff über ihr Thema gerade eines Abends gelernt. Als Pierho sein Eier-Sandwich aß. Jetzt erinnert sie sich gerade — nicht, was Nibelungen mit welchen Metall-Mischungen gemacht haben. Hmmm. Sie säubert die Situation leicht, indem sie für morgen aufgibt, genau das Thema zu recherchieren.

Als sie zu Hause an-kommt will sie Ihre Yoga-Übungen machen. Kann sich aber — nicht — erinnern. Sie hat ja erst damit angefangen, als sie mit Pierho zusammen-gekommen ist. Ihre Forget App zeigt jedes mal einen anderen Hinter-Grund. Ob das damit zusammen-hängt, dass sie funktioniert? Auf jeden Fall klickt sie fleißig bei allen stehenden Gedanken und Gefühlen an Pierho. Sie kommt auf ein mal in Gegenden der Stadt, wo sie nie war. Sie kann sich zumindest — nicht — daran erinnern. Auch dieser Buch-Laden “Mind and Soul” hat sie noch nie gesehen. Gespannt geht sie herein.

Der Laden-Angestellte blickt lächelnd und nickt. Es sind viele Menschen da. Sie schlendert entlang. Und findet den Spruch Yoga heißt eigentlich Pflege des Schicksals. — Dr. Stephen T. Chang. Daneben stehen Bücher von ihm. Das spannende Hand-Buch der ganz-heitlichen Selbst-Heilung nimmt sie in die Hand. Es liegt gut geschrieben in Ihrem Durch-Blättern, und sie nimmt es mit. Darin sind einige Meditations-Übungen der Taoisten beschrieben. Meditation bedeutet für sie, Körper und Geist in Ein-Klang zu bringen. Aha, dieses Yoga was sie gemacht hat, und auch Qi-Gong und Tai-Chi. Sie sind dafür zuständig Energie zu verlieren. Na dann will ich wohl mal diese Übungen machen. Sie klickt ein weiteres Mal auf die Forget App, da sie dachte es Pierho zu zeigen wie wichtig JETZT die Stunde ist. Sie macht die Schild-Kröten-Übung, und ihr Nacken ist viel entspannter. Klare Gedanken umfangen sie. Und sie blickt auf die Bibel. Wieso die Bibel? Die hat ihr doch noch nie geholfen. Weise blättert sie — nicht. Sondern denkt an Ihre Oma. Die irgendwas von Bibel-Stechen immer erzählt hat. Wenn sie einfach auf-geschlagen hat und gelesen hat. Sie findet Paulus vor. Erneuert euch aber in eurem Geist und Sinn und zieht den neuen Menschen an, der nach Gott geschaffen ist in wahrer Gerechtigkeit und Heiligkeit. Einen neuen Menschen. Den scheint sie gerade in sich an-zu-ziehen. Wer soll das sein, der neue Mensch? Sie legt sich hin und schläft tief ein.

Pierho hat eine Menge vergessen. Die Forget App klickt jedes Mal anders. Findet er. Ob das an den umgebungs-angepassten Hinter-Gründen liegt? Er wundert sich — nicht. Sondern denkt sich, er will — nicht — alles wissen. Den Code, den er vor 2 Monaten bei Mirya geschrieben hat begreift er — nicht — mehr. Ob das daran liegt, dass Programmier nach 2 Wochen sowieso — nicht — mehr begreifen. Was sie da geschrieben haben. Oder an der Forget App. Er weiß es — nicht. Er lässt 9 gerade sein, und macht um 17 Uhr Feier-Abend. Jetzt in ein Café. Das wird ihm Spaß machen. Er geht in das neue Viertel der Stadt, das ihm noch nie auf-gefallen ist. Setzt in das “Verona” twitter-lesend seine neue Aus-Strahlung. Da kommt ein Gast herein. Was für eine gemächliche Art. Er fällt ihm auf. Hofft insgeheim, dass er sich neben ihn setzt. Vielleicht kann er plauschen. Ein freundliches Nicken und der freie Platz neben Ihm beschert auch sein Glück. Dem Gast fällt seine Morse auf, und er schwadert. “Heut-zu-tage. Diese Geräte. Über-all schauen die Menschen darauf.” Grinst aber dabei. Pierho ist geschockt. Hat aber gemerkt, dass das ein Anfang eines Gespräches sein soll. “Ja ich bin Programmierer. Auf Twitter finde ich immer das Neueste über Code und Sicher-Heits-Fragen.” Bemerkt er schmollend. Der Gast ist gewitzt und geht darauf ein, indem er sagt: “Ich bin Dominikaner. Ein Mönch. Bei mir ist der Heilige Geist Update im Kopf.” Das hat gesessen. Was? Dominikaner. Das Spül-Bier, dass große Brauereien benetzt mit den Unreinheiten aus der Anlage laufen lassen? “Damit kann ich immer mehr anfangen.” Sagt Pierho. Oder ein Anderer in Ihm. Er weiß gar — nicht, wie er darauf gekommen ist. Er weiß auch — nicht — was der Dominikaner meint, was er meinte. Ob ich das überhaupt weiß? Heiliger Geist oder Spül-Bier. Egal. Mirya geht ihm wieder durch den Kopf. Und seine bestellten Eier lassen ihn seine Nerven zusammen-ziehen. Ob die auch ordentlich braun und von Boden-Hennen gelegt wurden? Er klickt auf Forget. Lehnt sich zurück. Der Dominikaner sieht das und fragt “Was haben Sie getan? Sie sehen aus, als ob Sie gerade von ein-monatigen Schweige-Exerzitien der Jesuiten kommen. So strahlend?” Schweige-Exerzitien, Jesuiten. Dieses Volk ist wirklich komisch. “Was ist das?” fragt Pierho. “Sie als Programmierer sollten sich das einmal angucken. Die Jesuiten sind die schlauen Jungs. Vielleicht finden Sie da was.” Den Kaffee ausgetrunken habend lässt er Pierho mit einem freundlichen Gruß einen schönen Abend haben.


IV.

Mirya wird immer weiter von Ihren Erinnerungen weg-gerissen. Sie freut sich, dass es funktioniert. Pierho kommt ihr als Name schon — nicht — mehr in den Sinn. Da kommt auch Ihr die katholische Kirche. Sie soll frieden-stiftend sein. Sie lässt sich darauf ein, und besucht jetzt morgens immer die Laudes der Karmeliterinnen. Eine der Nonnen hat in den Für-Bitten gebetet. Dass die Besucher hier eine Stärkung erfahren. Mirya liebt jetzt die Strahlung der katholischen Kirchen. Sie erfährt immer eine Nähe. Eine Liebe macht sich in mir breit, denkt sie sich. Was ist das? Kann ich darüber mehr erfahren? Sie macht sich daran, die Bibel ganz durch-zu-lesen. Am Ende kommt sie zu dem Johannes-Brief. Der erklärt es ganz genau.
Gott ist Liebe, und wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott und Gott bleibt in ihm.
Aha, sie spürt also eine Nähe Gottes. Des Herrn. Leider hat sie auch von der Unterscheidung der Geister gelesen. Das es eine Gabe ist.
Dem einen wird vom Geist die Gabe geschenkt, Weisheit mitzuteilen, dem anderen durch denselben Geist die Gabe, Erkenntnis zu vermitteln, einem anderen in demselben Geist Glaubenskraft, einem anderen — immer in dem einen Geist — die Gabe, Krankheiten zu heilen, einem anderen Kräfte, Machttaten zu wirken, einem anderen prophetisches Reden, einem anderen die Fähigkeit, die Geister zu unterscheiden, wieder einem anderen verschiedene Arten von Zungenrede, einem anderen schließlich die Gabe, sie zu übersetzen. Sie merkt nämlich. Dass trotz der Forget App. Ihre Gedanken und Gefühle manchmal lebens-schädlich sind. Das kann also nur der Feind sein. Der Andere. Den will sie ausrotten. In sich. Sie ist sich — nicht — sicher. Ob das die Aufgabe der Menschen ist? Auch der Teufel ist nun mal ein geschaffenes Wesen. Eine Kreatur.

Darauf-hin wird es in Ihrem Leben immer ruhiger. Mirya wird eine wundernde Frau. In Ihren Vorlesungen kommt sie auf ein mal auf Worte. Die Ihr es ganz einfach machen Sach-Beziehungen klar zu machen. Ob das eine Gabe ist? Sie sollte mehr beten. Denn darauf kommt es an. Das Geschenk vom Vater kann nur so bekommen werden. Es kommen einige unruhige Tage auf sie zu. Sie merkt es. Da kommt ihr der Zugang zu der Idee, Jesus Worte in der Wüste zu beten. Bei der Versuchung. Immerhin lässt er davon ab. Eine Zeit lang. Der Teufel den Jesus zu blamieren. Wie kann das sein? Auch der Sohn vom Menschen wird malträtiert. Das kann ja heiter werden.
Der Mensch lebt — nicht — nur von Brot.
Den Herrn Deinen Gott sollst Du — nicht — auf die Probe stellen.
Vor dem Herrn Deinem Gott sollst Du Dich nieder-werfen, und Ihm allein dienen.
Sie zieht eine unglaublich starke Anziehungs-Kraft an. Und will sich mit dem ewigen Leben beschäftigen. Es fällt Ihr das Buch von Susan A. David in die Hände. “Emotional Agility.” Ein Bestseller mittlerweile. Die Idee ist doch — auch in Zusammen-Hang mit der Forget App — nicht — in seinen Bahnen zu weilen. Da kommt Ihr die rettende Aufmerksamkeit. Und der Entschluss. Jetzt kann ich die Forget App vergessen. Meine Gedanken kreisen — nicht — mehr um mich. Ich bin frei zu tun was Jesus will. Das will einen Zusammen-Hang haben. Ich kann es mir gar — nicht — anders vor-stellen. Das ist die Funktions-Weise der Forget App. Es wird eine Bewegung der Gefühle und Gedanken erzeugt. Sie landen immer wieder im Punkt. Der Jesus ist. Wir alle haben Ihn in uns. Wie kann es anders sein, dass Physiker es — nicht — erklären können. Warum drehen sich die Elektronen um die Protonen? Das ist eine Frequenz. Eine Schwingung. Dadurch wird immer-hin mein Tisch zusammen-gehalten. Scheint lang-lebig zu sein. Also ist das doch das Wort Gottes. Ob ich mich daran wagen sollte, das ewige Leben zu erkennen? Jesus sagt, das ewige Leben ist Gott erkennen. Habe ich Gott schon erkannt. Im Atom? Oder ist es mehr das Leben der Menschheit. Das immer weiter gehen wird. Selbst wenn wir sterben. Wird Gott von unserem Herrn Jesus Christus doch das Leben einiger aufrecht erhalten. Und damit in hundert Millionen Jahren noch existieren. Oder es wird sich weiter-entwickeln.

In ihrer Nachbarschaft befindet sich ja eine Jesuiten-Kirche. Das hat Sie noch gar — nicht — gewusst.

Jetzt freut Sie sich, mal wieder etwas Neues entdecken zu können. Im Flyer-Ständer findet Sie das Angebot von Schweige-Exerzitien. In Dresden. Das ist ja mal anziehend. Es geht um die Unterscheidung der Geister. Und auch im Management-Beruf schnell Entscheidungen fällen zu können. Die nach-haltig und Gott gefällig sind. Das ist ja interessant. Als Professorin gehört Sie geistig schon zu den schnelleren Wesen. Ein wenig fein-tuning wird Ihr gut tun. Ein Anruf, vom Heiligen Geist. “Melde dich doch.” Sie ist erschreckt. Der Wind der Hauch-Berührung striff Sie am Ohr. Während des Satzes. Sie ist sich unsicher, ob das der Geist mit Ihr macht. Sie denkt sich eine Schnell-Überprüfung der Geister aus. “ID von dem Geist, der das gemacht hat.” Heiliger Geist. Uff. Sie zittert ein bisschen, aber telefoniert in Dresden bei den Jesuiten an. Sie erfährt, dass Sie mindestens 4 Tage erst einmal durch-halten will. Um einen Monat machen zu können. Darauf freut Sie sich schon. Also Oktober. 4 Tage im Oktober.

Seine blauen Augen nehmen Mirya sofort gefangen. Sie ist mit 10 weiteren Personen bei dem Ankunfts-Gespräch im Dresdener Haus Hoheneichen. Pierho heißt er, erfährt sie in der Vorstellungs-Runde. Jetzt heißt es aber erstmal schweigen. Sie bekommt pro Tag ein Begleit-Gespräch bei dem Pater, der das Haus leitet. Er gibt Ihr Impulse und sogenannte Perikopen. Das sind Bibel-Stellen. Es geht bei den Exerzitien darum, sich mit allen Sinnen in eine Situation zu stellen. Schaudrig fängt sie an Ihre Jesus-Stellen als Maus zu besuchen. Sie hat so eine Furcht vor dem Herrn. Der Pater lacht ein bisschen darüber. Aber gibt Ihr streng für heute auf, diese Stelle zu meditieren.

In Jerusalem gibt es beim Schaftor einen Teich, zu dem fünf Säulenhallen gehören; dieser Teich heißt auf Hebräisch Betesda. In diesen Hallen lagen viele Kranke, darunter Blinde, Lahme und Verkrüppelte. Dort lag auch ein Mann, der schon achtunddreißig Jahre krank war. Als Jesus ihn dort liegen sah und erkannte, dass er schon lange krank war, fragte er ihn: Willst du gesund werden? Der Kranke antwortete ihm: Herr, ich habe keinen Menschen, der mich, sobald das Wasser aufwallt, in den Teich trägt. Während ich mich hinschleppe, steigt schon ein anderer vor mir hinein. Da sagte Jesus zu ihm: Steh auf, nimm deine Liege und geh! Sofort wurde der Mann gesund, nahm seine Liege und ging. Dieser Tag war aber ein Sabbat. Da sagten die Juden zu dem Geheilten: Es ist Sabbat, du darfst deine Liege nicht tragen. Er erwiderte ihnen: Der mich gesund gemacht hat, sagte zu mir: Nimm deine Liege und geh! Sie fragten ihn: Wer ist denn der Mensch, der zu dir gesagt hat: Nimm deine Liege und geh? Der Geheilte wusste aber nicht, wer es war. Jesus war nämlich weggegangen, weil dort eine große Menschenmenge zugegen war. Danach traf ihn Jesus im Tempel und sagte zu ihm: Sieh, du bist gesund geworden; sündige nicht mehr, damit dir nicht noch Schlimmeres zustößt!

Er forderte Sie auf, die Liebe Jesus als der Bahren-Kranke zu spüren. Und sich gewiss zu werden, dass es unter Umständen mehr Entscheidungen gibt. Als gedacht.

Am Ende der 4 Tage sah Sie Pierho wieder. Er erklärte Ihr, dass sie den gleichen Zug gebucht haben. Das ist ja was. Ein Mann an meiner Seite. Das kann ich jetzt gebrauchen. Auf der Fahrt kamen Sie auf die Forget App zu sprechen. Er auch konnte sich gerade noch daran erinnern, eine Beziehung vergessen zu wollen. Was ja auch geklappt hat. Er ist auf wunderlichen Wegen zu Gott geführt worden. Wie wunderbar alles geschehen ist. Es geschieht. Einer kann es — nicht — durch Stress machen. Nun was glaubt Ihr liebe Leser was geschieht? Mirya und Pierho heiraten. Und zwar — nicht — nur als Schein-Ehe vom Staat. Das nennen Sie so witzig. Weil ein Schein vom Standes-Amt ja wohl — nicht — dazu führt ein Bewusstsein zu werden. Damit haben sie sich jetzt den Rest von Ihrem wunder-baren Leben gefüllt. Ein Herz und eine Seele und ein Geist zu werden.