Forget App.👤
Jan Philipp Maybach, Verlag lieb dich eU.
Mirya und Pierho leben in einer wilden Ehe. Da streiten
sich sich. NatĂĽrlich ist es bald aus. Doch die Heut-Zeit
findet Ihnen die Forget App. Auf wunder-baren Wegen
werden Sie Ihre Erinnerungen an-ein-ander los. Und
kommen auf katholische Pfade. Immer tiefer werden sie in
die Mystik gezogen. Und finden sich.
I.
Es waren 10 Grad. Das mag dazu gekommen sein, dass sie
sich streiten. Wie immer. In den letzten 10 Tagen. Mirya
hatte sich erbeten bei der Yoga-Stunde in Ruhe gelassen
zu werden. Sie macht seit einem Jahr bedingungs-los eine
Stunde Yoga pro Tag. Hatha Yoga. Das Schwere. Was oft
dazu führt, dass Menschen ihre Ich-Grenzen auflösen.
Pierho ist aber auch immer nervig. Jetzt sind es die Eier,
die sie eingekauft hat. Sie waren braun, aber — nicht —
vom Boden. Sondern aus Käfig-Haltung. Das ging gar —
nicht. Er meckert Mirya an wie einen Hund. “Du sollst das
doch — nicht — tun. Lass das.” Und so weiter. Er hat auch
genug von Ihr. Seit sie ein Liebes-Paar sind, darf er —
nicht — mehr Fußball spielen. Ja, er hat es aufgegeben.
Mirya ist Geschichts-Professorin, und hat von den
HerkĂĽnften des FuĂźballs her viele Arbeiten geschrieben.
Sie mag die Tatsache — nicht, dass da um die Frauen
gespielt wurde. Wer Sieger war, durfte bei den Frauen
punkten. Das ist ja wohl tierisch. Sagt sie immer.
So ist es also bei den Beiden. Wo das hinfĂĽhrt ist uns klar.
Sie sind — nicht — mehr lange zusammen. Diese Ahnung
steigt auch gerade in Mirya auf. Sie denkt, dass es nur
noch einen kleinen Funken braucht. Um den gas-gefĂĽllten
Luft-Ballon zum explodieren zu bringen. Der Funke fehlt
auch Pierho. Er denkt sich, dass die Alte ja wohl kurz vor
der Fehler-ĂśberprĂĽfung wie bei einer Daten-Bank steht.
Aber mit einigen Schwierigkeiten die ĂśberprĂĽfung
abblockt. Er weiĂź es. Er ist IT-Spezialist. Bei so etwas wird
einfach die Daten-Bank neu aufgespielt. Die Daten der
Daten-Bank heiĂźt das. Das Programm wird meistens
gewechselt. Da er weiĂź wie wichtig das ist, hat er seinen
Code immer so programmiert. Änderungen der
Ansprech-Daten-Bank sind im hand-um-drehen gemacht.
So sieht es jetzt aus. Er will das Programm wechseln. Pffft
macht der Luft-Ballon, und der ZĂĽnd-Funke kann an das
Gas. “Ich habe Dir gesagt es reicht Pierho. Hier weißt Du
was ich mit Deiner FuĂźball-Kleidung mache? Deiner
geliebten. Ich schmeiße sie aus dem Fenster.” Tut sie dann
auch. Uiuiui, sie ist ganz schön sauer. Es kommt Eins zum
Anderen und Pierho begreift die Welt — nicht — mehr. Er
dreht durch. “Was hast Du gemacht. Du alte Sch...”. Er
greift sich gerade noch den letzten Atem-Zug, und denkt.
Das bringt jetzt auch — nichts. Er geht raus. Ihre Wohnung
interessiert mich — nicht. Ein Wunder, dass er überhaupt
die FuĂź-Ball-Kleidung zu Ihr gebracht hat. Er
liebes-bewies Ihr damit wie wichtig Sie fĂĽr Ihn ist. Jetzt ist
es aus. Da ist sie. Die Kleidung. Schnell unter den Arm
gepackt. Und nach Haus. Weinen. Dort erst mal weinen. Es
ist alles so schlimm. Sie hatten seit 2 Jahren Sex. Und das
brachte es wohl dazu, dass die GefĂĽhle doch ziemlich
stark sind.
II.
Jetzt half es — nicht — mehr. Das Yoga bringt Mirya —
nichts. Sie merkt es. Wie kann sie diesen Typen vergessen.
Sie will — nicht — an Ihn denken. Alles riecht nach ihm. Es
ist wohl keine Liebe, oder doch? Wieso sieht sie bei
wild-fremden Männern plötzlich das Gesicht von Pierho
auf der StraĂźe. Es will aus sein. Muss. Sofort. Sie plempert
auf Ihrer Morse rum. Irgend etwas will doch
geschehen. Da: Forget App. Auch im Liebes-Kummer? Wir
haben schon 2 Millionen 5 Schneeflock-Bewertungen. Klick
jetzt. Betitelt eine Werbung auf Focus Online ihre
Errungenschaft. Schnell drauf. Waaaas? Das gibt es doch
— nicht. Genau das was sie gerade braucht. Es sieht ganz
einfach aus. Schnell installieren. Jawohl. Sie wird diesen
Typen vergessen. Wie sie ja schon den ganzen letzten
Monat gesagt hat. Also jetzt. Der erste Klick sagt es. Wann
immer Du an die Person denkst oder etwas fĂĽhlst. Klicke
auf diesen Knopf. Ganz einfach denkt sie sich. Im Moment
hat sie Schauer auf dem RĂĽcken. Weil jedes mal wenn die
Sonne halb hinter den Wolken her in ihr Zimmer blinzelt.
Und der Tee Kukicha auf Ihrem Tisch steht. Hat sie die
BerĂĽhrungen von Pierho auf ihrer Haut. Das war das erste
Mal, dass sie sich näher gekommen sind. Und es brauchte
immer nur das, um es her-zu-holen. Sie hat also Schauer
auf dem RĂĽcken, und drĂĽckt auf den Knopf. Weg? Wie
können die einfach so weg sein. Die App meldet, dass das
jetzt die Eingewöhnungs-Phase war. Und die Genauigkeit
ein wenig hoch eingestellt ist. Nach mehreren
Betätigungen wird die Daten-Analyse zu leichteren
Vorgängen führen. Aha. Denkt Mirya sich. Na dann ist gut.
Auch Pierho ist ĂĽber Bekannte an die Forget App
gekommen. Seit Wochen beklagt er sich, wie das sein
kann. Liebe. Wozu soll das gut sein. Das — nicht — einfach
abstellen zu können. Die Biologie hat noch keinen Grund
fĂĽr die Liebe gefunden. Wobei Heisenberg sagt auf dem
Grund ist immer Gott. Hmmm. Er guckt sie die App genau
an. Er wundert sich ĂĽber die Fortschrittlichkeit dieser App.
Sie meldet ĂĽber GPS den Stand-Ort. Und bezieht Daten
von Wetter-Stationen in der Umgebung. Daher weiĂź sie
genau, bei welcher Stimmung etwas auftaucht. Aber er
merkt schon, dass bei diesem Abend sie wirkt. Es ist mal
wieder dieses leicht bewölkte schummrige Gefühl. Er hat
drauf geklickt. Schon ist die Erinnerung an das Kuscheln
mit Mirya weg. Wunder. Die Wetter-Daten sind — nicht —
das Einzige. Durch Ein-beziehen der AdChoices-Daten
weiĂź die App wie genau Deine Einkaufs-Daten sind im
Internet. Ob mit Web oder App. Es ist alles drin. Das Ganze
funktioniert wohl ĂĽber den Google Cookie. Es gibt die
Möglichkeit sich mit Facebook oder Google an-zu-melden.
Er hat Facebook deaktiviert. Es waren zuviele Bindungen
zu Mirya auf dem Ding. Dauernd taucht sie in
irgendwelchen Kommentaren auf. Sie hat ihn scheinbar —
nicht — geblockt. Er sie ja auch — nicht. Was sollte er mit
zusammen-hangs-losen Kommentaren. Falls sie mal
kommentiert. Sie sind ja schon irgendwie erwachsene
Menschen. Also entschied er sich fĂĽr Google. Das war alles
was die Forget Inc. preis-gab. Na immerhin funktioniert es.
Wir IT-Spezialisten wissen was gut ist. Was aber komisch
ist. Ich konnte mich doch eben noch erinnern, dass ich
etwas ĂĽber Delphine gelernt habe. Als ich mit Mirya im
Aquarium war. Jetzt kann ich mich weder an das Gelernte,
noch an Mirya bei der Sache erinnern.
III.
Auch Mirya ist wieder fleiĂźig am klicken. Gerade hat sie in
einer Vorlesung im Satz auf Ihrer Morse geklickt.
Wozu Professoren alles fähig sind. Sie hatte doch
tatsächlich daran gedacht, dass Pierho wieder seine Eier
braucht. Die frischen aus Boden-Haltung. Das war so
ĂĽblich, dass sie diese auf dem RĂĽck-Weg von der Uni
mit-brachte. Jetzt stutzte sie aber. Sie hatte doch den Stoff
ĂĽber ihr Thema gerade eines Abends gelernt. Als Pierho
sein Eier-Sandwich aß. Jetzt erinnert sie sich gerade —
nicht, was Nibelungen mit welchen Metall-Mischungen
gemacht haben. Hmmm. Sie säubert die Situation leicht,
indem sie fĂĽr morgen aufgibt, genau das Thema zu
recherchieren.
Als sie zu Hause an-kommt will sie Ihre Yoga-Ăśbungen
machen. Kann sich aber — nicht — erinnern. Sie hat ja erst
damit angefangen, als sie mit Pierho
zusammen-gekommen ist. Ihre Forget App zeigt jedes mal
einen anderen Hinter-Grund. Ob das damit
zusammen-hängt, dass sie funktioniert? Auf jeden Fall
klickt sie fleiĂźig bei allen stehenden Gedanken und
GefĂĽhlen an Pierho. Sie kommt auf ein mal in Gegenden
der Stadt, wo sie nie war. Sie kann sich zumindest — nicht
— daran erinnern. Auch dieser Buch-Laden “Mind and
Soul” hat sie noch nie gesehen. Gespannt geht sie herein.
Der Laden-Angestellte blickt lächelnd und nickt. Es sind
viele Menschen da. Sie schlendert entlang. Und findet den
Spruch Yoga heißt eigentlich Pflege des Schicksals. — Dr.
Stephen T. Chang. Daneben stehen BĂĽcher von ihm. Das
spannende Hand-Buch der ganz-heitlichen Selbst-Heilung
nimmt sie in die Hand. Es liegt gut geschrieben in Ihrem
Durch-Blättern, und sie nimmt es mit. Darin sind einige
Meditations-Ăśbungen der Taoisten beschrieben.
Meditation bedeutet für sie, Körper und Geist in Ein-Klang
zu bringen. Aha, dieses Yoga was sie gemacht hat, und
auch Qi-Gong und Tai-Chi. Sie sind dafür zuständig
Energie zu verlieren. Na dann will ich wohl mal diese
Ăśbungen machen. Sie klickt ein weiteres Mal auf die
Forget App, da sie dachte es Pierho zu zeigen wie wichtig
JETZT die Stunde ist. Sie macht die Schild-Kröten-Übung,
und ihr Nacken ist viel entspannter. Klare Gedanken
umfangen sie. Und sie blickt auf die Bibel. Wieso die
Bibel? Die hat ihr doch noch nie geholfen. Weise blättert
sie — nicht. Sondern denkt an Ihre Oma. Die irgendwas
von Bibel-Stechen immer erzählt hat. Wenn sie einfach
auf-geschlagen hat und gelesen hat. Sie findet Paulus vor.
Erneuert euch aber in eurem Geist und Sinn und zieht den
neuen Menschen an, der nach Gott geschaffen ist in wahrer
Gerechtigkeit und Heiligkeit. Einen neuen Menschen. Den
scheint sie gerade in sich an-zu-ziehen. Wer soll das sein,
der neue Mensch? Sie legt sich hin und schläft tief ein.
Pierho hat eine Menge vergessen. Die Forget App klickt
jedes Mal anders. Findet er. Ob das an den
umgebungs-angepassten Hinter-GrĂĽnden liegt? Er
wundert sich — nicht. Sondern denkt sich, er will — nicht
— alles wissen. Den Code, den er vor 2 Monaten bei Mirya
geschrieben hat begreift er — nicht — mehr. Ob das daran
liegt, dass Programmier nach 2 Wochen sowieso — nicht
— mehr begreifen. Was sie da geschrieben haben. Oder an
der Forget App. Er weiß es — nicht. Er lässt 9 gerade sein,
und macht um 17 Uhr Feier-Abend. Jetzt in ein Café. Das
wird ihm SpaĂź machen. Er geht in das neue Viertel der
Stadt, das ihm noch nie auf-gefallen ist. Setzt in das
“Verona” twitter-lesend seine neue Aus-Strahlung. Da
kommt ein Gast herein. Was für eine gemächliche Art. Er
fällt ihm auf. Hofft insgeheim, dass er sich neben ihn
setzt. Vielleicht kann er plauschen. Ein freundliches
Nicken und der freie Platz neben Ihm beschert auch sein
Glück. Dem Gast fällt seine Morse auf, und er
schwadert. “Heut-zu-tage. Diese Geräte. Über-all schauen
die Menschen darauf.” Grinst aber dabei. Pierho ist
geschockt. Hat aber gemerkt, dass das ein Anfang eines
Gespräches sein soll. “Ja ich bin Programmierer. Auf
Twitter finde ich immer das Neueste ĂĽber Code und
Sicher-Heits-Fragen.” Bemerkt er schmollend. Der Gast ist
gewitzt und geht darauf ein, indem er sagt: “Ich bin
Dominikaner. Ein Mönch. Bei mir ist der Heilige Geist
Update im Kopf.” Das hat gesessen. Was? Dominikaner.
Das SpĂĽl-Bier, dass groĂźe Brauereien benetzt mit den
Unreinheiten aus der Anlage laufen lassen? “Damit kann
ich immer mehr anfangen.” Sagt Pierho. Oder ein Anderer
in Ihm. Er weiß gar — nicht, wie er darauf gekommen ist.
Er weiß auch — nicht — was der Dominikaner meint, was
er meinte. Ob ich das ĂĽberhaupt weiĂź? Heiliger Geist oder
SpĂĽl-Bier. Egal. Mirya geht ihm wieder durch den Kopf.
Und seine bestellten Eier lassen ihn seine Nerven
zusammen-ziehen. Ob die auch ordentlich braun und von
Boden-Hennen gelegt wurden? Er klickt auf Forget. Lehnt
sich zurück. Der Dominikaner sieht das und fragt “Was
haben Sie getan? Sie sehen aus, als ob Sie gerade von
ein-monatigen Schweige-Exerzitien der Jesuiten kommen.
So strahlend?” Schweige-Exerzitien, Jesuiten. Dieses Volk
ist wirklich komisch. “Was ist das?” fragt Pierho. “Sie als
Programmierer sollten sich das einmal angucken. Die
Jesuiten sind die schlauen Jungs. Vielleicht finden Sie da
was.” Den Kaffee ausgetrunken habend lässt er Pierho mit
einem freundlichen Gruß einen schönen Abend haben.
IV.
Mirya wird immer weiter von Ihren Erinnerungen
weg-gerissen. Sie freut sich, dass es funktioniert. Pierho
kommt ihr als Name schon — nicht — mehr in den Sinn.
Da kommt auch Ihr die katholische Kirche. Sie soll
frieden-stiftend sein. Sie lässt sich darauf ein, und besucht
jetzt morgens immer die Laudes der Karmeliterinnen. Eine
der Nonnen hat in den FĂĽr-Bitten gebetet. Dass die
Besucher hier eine Stärkung erfahren. Mirya liebt jetzt die
Strahlung der katholischen Kirchen. Sie erfährt immer
eine Nähe. Eine Liebe macht sich in mir breit, denkt sie
sich. Was ist das? Kann ich darĂĽber mehr erfahren? Sie
macht sich daran, die Bibel ganz durch-zu-lesen. Am Ende
kommt sie zu dem Johannes-Brief. Der erklärt es ganz
genau.
Gott ist Liebe, und wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott und
Gott bleibt in ihm.
Aha, sie spürt also eine Nähe Gottes. Des Herrn. Leider hat
sie auch von der Unterscheidung der Geister gelesen. Das
es eine Gabe ist.
Dem einen wird vom Geist die Gabe geschenkt, Weisheit
mitzuteilen, dem anderen durch denselben Geist die Gabe,
Erkenntnis zu vermitteln, einem anderen in demselben Geist
Glaubenskraft, einem anderen — immer in dem einen Geist —
die Gabe, Krankheiten zu heilen, einem anderen Kräfte,
Machttaten zu wirken, einem anderen prophetisches Reden,
einem anderen die Fähigkeit, die Geister zu unterscheiden,
wieder einem anderen verschiedene Arten von Zungenrede,
einem anderen schlieĂźlich die Gabe, sie zu ĂĽbersetzen.
Sie merkt nämlich. Dass trotz der Forget App. Ihre
Gedanken und Gefühle manchmal lebens-schädlich sind.
Das kann also nur der Feind sein. Der Andere. Den will sie
ausrotten. In sich. Sie ist sich — nicht — sicher. Ob das die
Aufgabe der Menschen ist? Auch der Teufel ist nun mal
ein geschaffenes Wesen. Eine Kreatur.
Darauf-hin wird es in Ihrem Leben immer ruhiger. Mirya
wird eine wundernde Frau. In Ihren Vorlesungen kommt
sie auf ein mal auf Worte. Die Ihr es ganz einfach machen
Sach-Beziehungen klar zu machen. Ob das eine Gabe ist?
Sie sollte mehr beten. Denn darauf kommt es an. Das
Geschenk vom Vater kann nur so bekommen werden. Es
kommen einige unruhige Tage auf sie zu. Sie merkt es. Da
kommt ihr der Zugang zu der Idee, Jesus Worte in der
Wüste zu beten. Bei der Versuchung. Immerhin lässt er
davon ab. Eine Zeit lang. Der Teufel den Jesus zu
blamieren. Wie kann das sein? Auch der Sohn vom
Menschen wird malträtiert. Das kann ja heiter werden.
Der Mensch lebt — nicht — nur von Brot.
Den Herrn Deinen Gott sollst Du — nicht — auf die Probe
stellen.
Vor dem Herrn Deinem Gott sollst Du Dich nieder-werfen, und
Ihm allein dienen.
Sie zieht eine unglaublich starke Anziehungs-Kraft an.
Und will sich mit dem ewigen Leben beschäftigen. Es fällt
Ihr das Buch von Susan A. David in die Hände. “Emotional
Agility.” Ein Bestseller mittlerweile. Die Idee ist doch —
auch in Zusammen-Hang mit der Forget App — nicht — in
seinen Bahnen zu weilen. Da kommt Ihr die rettende
Aufmerksamkeit. Und der Entschluss. Jetzt kann ich die
Forget App vergessen. Meine Gedanken kreisen — nicht —
mehr um mich. Ich bin frei zu tun was Jesus will. Das will
einen Zusammen-Hang haben. Ich kann es mir gar — nicht
— anders vor-stellen. Das ist die Funktions-Weise der
Forget App. Es wird eine Bewegung der GefĂĽhle und
Gedanken erzeugt. Sie landen immer wieder im Punkt. Der
Jesus ist. Wir alle haben Ihn in uns. Wie kann es anders
sein, dass Physiker es — nicht — erklären können. Warum
drehen sich die Elektronen um die Protonen? Das ist eine
Frequenz. Eine Schwingung. Dadurch wird immer-hin
mein Tisch zusammen-gehalten. Scheint lang-lebig zu
sein. Also ist das doch das Wort Gottes. Ob ich mich daran
wagen sollte, das ewige Leben zu erkennen? Jesus sagt,
das ewige Leben ist Gott erkennen. Habe ich Gott schon
erkannt. Im Atom? Oder ist es mehr das Leben der
Menschheit. Das immer weiter gehen wird. Selbst wenn
wir sterben. Wird Gott von unserem Herrn Jesus Christus
doch das Leben einiger aufrecht erhalten. Und damit in
hundert Millionen Jahren noch existieren. Oder es wird
sich weiter-entwickeln.
In ihrer Nachbarschaft befindet sich ja eine
Jesuiten-Kirche. Das hat Sie noch gar — nicht — gewusst.
Jetzt freut Sie sich, mal wieder etwas Neues entdecken zu
können. Im Flyer-Ständer findet Sie das Angebot von
Schweige-Exerzitien. In Dresden. Das ist ja mal anziehend.
Es geht um die Unterscheidung der Geister. Und auch im
Management-Beruf schnell Entscheidungen fällen zu
können. Die nach-haltig und Gott gefällig sind. Das ist ja
interessant. Als Professorin gehört Sie geistig schon zu
den schnelleren Wesen. Ein wenig fein-tuning wird Ihr gut
tun. Ein Anruf, vom Heiligen Geist. “Melde dich doch.” Sie
ist erschreckt. Der Wind der Hauch-BerĂĽhrung striff Sie am
Ohr. Während des Satzes. Sie ist sich unsicher, ob das der
Geist mit Ihr macht. Sie denkt sich eine
Schnell-Überprüfung der Geister aus. “ID von dem Geist,
der das gemacht hat.” Heiliger Geist. Uff. Sie zittert ein
bisschen, aber telefoniert in Dresden bei den Jesuiten an.
Sie erfährt, dass Sie mindestens 4 Tage erst einmal
durch-halten will. Um einen Monat machen zu können.
Darauf freut Sie sich schon. Also Oktober. 4 Tage im
Oktober.
Seine blauen Augen nehmen Mirya sofort gefangen. Sie ist
mit 10 weiteren Personen bei dem Ankunfts-Gespräch im
Dresdener Haus Hoheneichen. Pierho heißt er, erfährt sie
in der Vorstellungs-Runde. Jetzt heiĂźt es aber erstmal
schweigen. Sie bekommt pro Tag ein Begleit-Gespräch bei
dem Pater, der das Haus leitet. Er gibt Ihr Impulse und
sogenannte Perikopen. Das sind Bibel-Stellen. Es geht bei
den Exerzitien darum, sich mit allen Sinnen in eine
Situation zu stellen. Schaudrig fängt sie an Ihre
Jesus-Stellen als Maus zu besuchen. Sie hat so eine Furcht
vor dem Herrn. Der Pater lacht ein bisschen darĂĽber. Aber
gibt Ihr streng fĂĽr heute auf, diese Stelle zu meditieren.
In Jerusalem gibt es beim Schaftor einen Teich, zu dem fĂĽnf
Säulenhallen gehören; dieser Teich heißt auf Hebräisch
Betesda. In diesen Hallen lagen viele Kranke, darunter Blinde,
Lahme und VerkrĂĽppelte. Dort lag auch ein Mann, der schon
achtunddreiĂźig Jahre krank war. Als Jesus ihn dort liegen sah
und erkannte, dass er schon lange krank war, fragte er ihn:
Willst du gesund werden? Der Kranke antwortete ihm: Herr,
ich habe keinen Menschen, der mich, sobald das Wasser
aufwallt, in den Teich trägt. Während ich mich hinschleppe,
steigt schon ein anderer vor mir hinein. Da sagte Jesus zu
ihm: Steh auf, nimm deine Liege und geh! Sofort wurde der
Mann gesund, nahm seine Liege und ging. Dieser Tag war
aber ein Sabbat. Da sagten die Juden zu dem Geheilten: Es ist
Sabbat, du darfst deine Liege nicht tragen. Er erwiderte
ihnen: Der mich gesund gemacht hat, sagte zu mir: Nimm
deine Liege und geh! Sie fragten ihn: Wer ist denn der
Mensch, der zu dir gesagt hat: Nimm deine Liege und geh?
Der Geheilte wusste aber nicht, wer es war. Jesus war nämlich
weggegangen, weil dort eine groĂźe Menschenmenge zugegen
war. Danach traf ihn Jesus im Tempel und sagte zu ihm: Sieh,
du bist gesund geworden; sĂĽndige nicht mehr, damit dir nicht
noch Schlimmeres zustößt!
Er forderte Sie auf, die Liebe Jesus als der Bahren-Kranke
zu spĂĽren. Und sich gewiss zu werden, dass es unter
Umständen mehr Entscheidungen gibt. Als gedacht.
Am Ende der 4 Tage sah Sie Pierho wieder. Er erklärte Ihr,
dass sie den gleichen Zug gebucht haben. Das ist ja was.
Ein Mann an meiner Seite. Das kann ich jetzt gebrauchen.
Auf der Fahrt kamen Sie auf die Forget App zu sprechen.
Er auch konnte sich gerade noch daran erinnern, eine
Beziehung vergessen zu wollen. Was ja auch geklappt hat.
Er ist auf wunderlichen Wegen zu Gott gefĂĽhrt worden.
Wie wunderbar alles geschehen ist. Es geschieht. Einer
kann es — nicht — durch Stress machen. Nun was glaubt
Ihr liebe Leser was geschieht? Mirya und Pierho heiraten.
Und zwar — nicht — nur als Schein-Ehe vom Staat. Das
nennen Sie so witzig. Weil ein Schein vom Standes-Amt ja
wohl — nicht — dazu führt ein Bewusstsein zu werden.
Damit haben sie sich jetzt den Rest von Ihrem
wunder-baren Leben gefĂĽllt. Ein Herz und eine Seele und
ein Geist zu werden.